Geschichte
Mit der Gründung des Bistums Bamberg am Allerheiligentag 1007 durch König Heinrich II. (1002-1024) beginnt die Geschichte des Archivs. Im bischöflichen Urkundenarchiv war ursprünglich der gesamte schriftliche Niederschlag der Bistumsverwaltung vereinigt. Um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert erfolgte die inhaltliche Trennung der Bestände in ein Archiv des Domstifts und in ein Archiv des Domkapitels. Räumlich blieben die Archivbestände beieinander. Nach dem 30-jährigen Krieg hat sich für beide die endgültige Bezeichnung „Domkapitel´sches Archiv“ herausgebildet.
Das Archiv der Bischöflichen Kanzlei bildete sich seit dem Ende des 13. Jahrhunderts heraus. Es umfasste das Schriftgut über die Tätigkeit der Bischöfe als Kirchenfürsten, Reichsfürsten und Landesherren. Hier waren auch die Akten der Fürstbischöflichen Kabinettskanzlei, die Reichs- und Kreistagsakten sowie andere Regierungsakten verwahrt. Das Archiv des Domkapitels und das Archiv der Bischöflichen Kanzlei kamen im Zuge der Säkularisation des Kaiserlichen Hochstifts Bamberg von 1802 in staatlichen Besitz (Kgl. Kreisarchiv Bamberg, heute: Staatsarchiv Bamberg).
Seit etwa 1460 begann das Generalvikariat der Diözese die bei ihm erwachsenen Urkunden und Akten in einer Sonderregistratur abzulegen. Von diesem Bestand kamen bei der Säkularisation die Protokollbände und die Vikariatsregistratur in kirchlichen Besitz. Die Produkte zu den Bänden, die Vikariatsakten, liegen heute zum Teil im Staatsarchiv Bamberg.
Das Archiv des Erzbistums Bamberg als kirchliches Zentralarchiv der Erzdiözese gliedert sich in zwei große Abteilungen: die eine umfasst die historischen Archive der kirchlichen Oberbehörden des Fürstbistums Bamberg bis zur Errichtung des Erzbistums 1818/1821. Die andere Abteilung umfasst die Registraturen der kirchlichen Oberbehörden des Erzbistums Bamberg mit den Archiven der kirchlichen Vereine und Verbände, den Dekanats-, Pfarr- und Kuratiearchiven, Nachlässen und Sammlungen
Das Archivgut war nach der Säkularisation an verschiedenen Orten deponiert, bis nach dem Konkordat von 1817 zwischen dem Königreich Bayern und dem Apostolischen Stuhl das Kapitelhaus als Archivgebäude bestimmt wurde. Drängende Raumnot veranlasste 1975 den Umzug vom Kapitelhaus in ordinariatseigene Räume. Von 1998 bis 2001 wurde schließlich in kurzer Entfernung vom Sitz der Bistumsleitung am Stadtrand Richtung Gaustadt ein neues fünfgeschossiges Archivgebäude in moderner Bauweise mit drei Magazinbauten und einem Büro- und Verwaltungstrakt errichtet. Am 15. Januar 2002 wurde der Lesesaal für die Forschung wieder geöffnet..
