Erzdiözese Freiburg
200 Jahre Oberrheinische Kirchenprovinz: „Neuaufbrüche und Friktionen“
22.10.2021 - Tagung in der Katholischen Akademie beleuchtet südwestdeutsche Kirchengeschichte
Bulle „Provida solersque“ von 1821
Freiburg. Eine Tagung in der Katholischen Akademie mit dem Titel „Neuaufbrüche und Friktionen“ beleuchtet vom 4.-6. November die Oberrheinische Kirchenprovinz mit der 200-jährigen, wechselhaften Geschichte der Bistümer, die zu dieser Kirchenprovinz gehören (Freiburg, Mainz, Rottenburg-Stuttgart) oder bis 1929 dazu zählten (Fulda, Limburg). Bei ihrer Entstehung kommt Papst Pius VII. eine wichtige Rolle zu. Dieser umschrieb mit der Bulle „Provida solersque“ von 1821 neue Diözesangrenzen in einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher, politischer und kultureller Umbrüche und errichtete damit die Oberrheinische Kirchenprovinz.
Ein zentraler Bestandteil der dreitägigen Tagung ist eine Podiumsdiskussion. Diese widmet sich einem vielbeachteten Hirtenschreiben der oberrheinischen Bischöfe von 1993, das seinerzeit weit über Deutschland hinaus für Aufsehen sorgte: Darin ging es um die Seelsorge für Geschiedene und Wiederverheiratete Geschiedene in der katholischen Kirche. Verfasst wurde das Schreiben vom damaligen Freiburger Erzbischof Oskar Saier, dem Mainzer Bischof Karl Lehmann und Bischof Walter Kasper von Rottenburg-Stuttgart. An dem Podiumsgespräch teilnehmen werden Kardinal Walter Kasper als ein Unterzeichner des Hirtenschreibens, die frühere Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) Annette Schavan und der Journalist Dr. Daniel Deckers (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Die Podiumsdiskussion kann auch von Interessierten, die nicht an der gesamten Tagung teilnehmen, verfolgt werden; die Akademie bietet hierzu einen Live-Stream an.
Veranstalter der Tagung sind – in Kooperation mit der Katholischen Akademie Freiburg – der Kirchengeschichtliche Verein für das Erzbistum Freiburg, der Geschichtsverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, zu deren Trägerdiözesen Mainz, Limburg und Fulda gehören. Die Leitung der Tagung liegt bei Prof. Dr. Karl-Heinz Braun, dem Vorsitzenden des Kirchengeschichtlichen Vereins für das Erzbistum Freiburg.
Anmeldung zur Tagung
Anmeldung zum Podiumsgespräch
Hintergrund
Anknüpfungspunkt der Tagung ist der 200. Jahrestag der päpstlichen Bulle „Provida solersque“, mit der unter dem Datum vom 16. August 1821 die Oberrheinische Kirchenprovinz und damit die Erzdiözese Freiburg errichtet wurde. Ebenfalls neu errichtet wurden die Bistümer Rottenburg-Stuttgart und Limburg, die Grenzen der Bistümer Fulda und Mainz wurden neu umschrieben. Bei der Tagung richtet sich der Blick auf alle fünf Diözesen, also auch auf Limburg und Fulda, die bis 1929 zur Oberrheinischen Kirchenprovinz gehörten. Die Tagung hat somit weitgehend einen vergleichenden Ansatz: Zu ausgewählten Themenbereichen werden in der Regel jeweils Referentinnen und Referenten für die einzelnen Bistümer sprechen.
Weitere Informationen finden sich im Tagungsflyer.
Text und Foto: Erzdiözese Freiburg