Bistum Speyer
Archivführungen sensibilisieren für Archivarbeit
Foto: Jutta Hornung (ganz links im Bild) begeistert die
Mitarbeitenden des Bischöflichen Ordinariats Speyer
Zweimal im Jahr lädt das Bistumsarchiv Speyer Mitarbeitende des Bischöflichen Ordinariats Speyer zu Führungen in die Räume in der Kleinen Pfaffengasse ein. Ziel der Rundgänge durch Lesesaal und Magazin ist es, für die Aufgaben und Ziele archivischer Arbeit zu sensibilisieren.
„Vielfach wissen die Kolleginnen und Kollegen nicht, warum ihre Unterlagen für das Archiv interessant sein sollten“, so Archivmitarbeiterin Jutta Hornung, die die Führungen jeweils leitet. Deshalb stehen nicht nur die „Schätze“ des Archivs wie jahrhundertealte Urkunden oder Kirchenbücher im Fokus, sondern ganz bewusst auch Verwaltungsakten, die sich noch vor kurzem in Büros der kirchlichen Behörde befanden. Oft kommt es geradezu zu „Aha“-Erlebnissen, wenn Frau Hornung erläutert, warum ein Schriftstück aus rechtlichen oder historischen Gründen für die Nachwelt erhaltenswert ist. Befreit von Plastik und Metall und ordentlich in Archivkartons verpackt, lassen sich die Unterlagen aus der Verwaltung einfacher in ihrer neuen Bedeutung erfassen.
Nach ihrem Einblick in die Arbeit der Archivarinnen und Archivare können die Teilnehmenden in ihren Bereichen als Multiplikatoren für das Bistumsarchiv wirken. Als besonderen Erfolg konnte Frau Hornung verbuchen, dass ein Hausmeister nach einer Führung Akten, die ohne die eigentlich erforderliche Rücksprache mit dem Bistumsarchiv vernichtet werden sollten, vor der Kassation bewahrte.
„Die Archivführungen sind für uns ein äußerst wichtiges Instrument der internen Öffentlichkeitsarbeit“, betont Archivleiter Dr. Thomas Fandel. „Als ausgebildete Stadtführerin verfügt Frau Hornung über das nötige Knowhow, die Archivwelt packend zu vermitteln, wie die stets positiven Rückmeldungen belegen.“ Die Erfahrung habe gezeigt, dass viele der Teilnehmenden anschließend aufgeschlossener für die Anliegen des Bistumsarchivs seien.
Der Fortbildungscharakter der Veranstaltungen, an denen jeweils bis zu 15 kirchliche Beschäftigte teilnehmen können, ist im Hinblick auf die Schriftgutverwaltung offenkundig. Daher werden die einstündigen Führungen den Teilnehmenden als Arbeitszeit angerechnet.
Text: Bistumsarchiv Speyer / Foto: Tanja Ueltzhöffer