Bistum Aachen

 

Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen bringt digitales Langzeitarchiv an den Start

 


 

Die Mehrzahl der im Bischöflichen Diözesanarchiv verwahrten digitalen Archivalien entstand durch die Digitalisierung von analogen Urkunden und Akten. Hier könnte – falls ein Verlust der Digitalisate eintritt – eine erneute Digitalisierung erfolgen. Diese Möglichkeit besteht jedoch nicht bei Daten, die genuin entstanden sind, d. h. keinen physischen Datenträger haben beziehungsweise sich auf einem nicht dauerhaft zu erhaltenden Medium wie Diskette, Videokassette, Filmrolle oder CD befinden. Daher wurde eine dauerhafte Lösung zur Sicherung der Daten gesucht, welche genuin entstanden sind, d.h. keinen physischen Datenträger haben. Jetzt besitzt das Diözesanarchiv als erstes katholisches Archiv die digitale Langzeitarchivlösung DiPS.Kirche.

DiPS.Kirche ist eine überdiözesane Verbundlösung und ein Ableger der schon seit ca. 20 Jahren bestehenden Verbundlösung DiPS.kommunal, von der Firma SER entwickelt und vom kirchlichen Rechenzentrum Südwest betrieben. „Wir freuen uns, dass Aachen das erste Bistum ist, in der DiPS.Kirche zum Einsatz kommt und hoffen, dass noch weitere folgen“, sagt Dr. Reiner Weick, Abteilungsleiter Marketing und Produkte beim Kirchlichen Rechenzentrum Südwestdeutschland, der für den wichtigen Startschuss extra aus Karlsruhe angereist war. Dieses OAIS-konforme System setzt sich zusammen aus dem Pre-Ingest-Tool PITPlus, in dem die Daten auf ihre Validität überprüft und strukturiert werden, sowie aus dem Archivspeicher Doxis Webcube, in dem die Daten mit Metadaten versehen und endgültig ins Langzeitarchiv transferiert werden. DiPS.Kirche wurde in einer zweimonatigen Testphase intensiv geprüft und als optimale Lösung für das Bischöflichen Diözesanarchiv Aachen befunden.

Den Startschuss für die neue Archivlösung gab Generalvikar Jan Nienkerke am 30.09.2024: „Wie gut, dass wir im Diözesanarchiv mit Blick auf das Thema Digitalisierung den nächsten wichtigen Schritt gehen. Damit erhalten wir den großen Schatz und das umfangreiche Wissen auch für zukünftige Generationen im Langzeitgedächtnis des Bistums Aachen.“

Natürlich werden in der ehemaligen Kirche St. Paul auch weiterhin ganz klassisch (Papier-)Archivalien sicher aufbewahrt: rund drei Regalkilometer voller Handschriften, Akten und Kirchenbüchern. Seit 30 Jahren entstehen aber auch in der kirchlichen Verwaltung immer mehr digitale Akten, die genauso gesichert und später der Forschung zur Nutzung bereitgestellt werden wie die über Jahrhunderte zurückreichenden Papierakten. Neben Dokumenten gehören auch Fotos, Audio- und Videodateien zum digitalen Archivgut. Die digitalen Dokumente kommen vor allem vom Bischöflichen Generalvikariat, aber auch aus kirchlichen Einrichtungen, Pfarreien, Vereinen und von Privatpersonen (als Vor- und Nachlässe). „Wichtig ist uns, dass die digitalen Daten auch nach Jahrhunderten noch authentisch, integer, verlässlich und vor allen Dingen nutzbar sind. Nur so kann das Wirken der Kirche unserer Zeit langfristig nachvollzogen werden“, betont Dr. Beate Sophie Fleck, Leiterin des Aachener Diözesanarchivs. Mit Frau Julia Haberstock als Projektleiterin der Digitalen Langzeitarchivlösung konnte diese Aufgabe erfolgreich umgesetzt werden.

 

 

 Text und Foto: Bistumsarchiv Aachen