Bistum Speyer
„Bistum Speyer backstage“ – Begegnungstage 2024
Das Bistumsarchiv Speyer beteiligte sich vom 23. bis 31. Januar an den Begegnungstagen „Bistum Speyer backstage“ mit dem Workshop-Angebot „Escape the Archive“. Rund 420 Schüler:innen der gymnasialen Oberstufe in Begleitung ihrer Religionslehrer:innen aus 13 Schulen nutzten die Veranstaltung, um einen Einblick in die vielfältigen Arbeitsbereiche der Kirche zu erhalten. Die Idee, das Bistum Speyer und die dort tätigen Mitarbeiter:innen backstage kennen zu lernen, wird von der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung im Bischöflichen Ordinariat bereits seit über zehn Jahren organisiert, zunächst unter dem Titel „Schülertage – Meine Diözese“ und 2024 erstmals mit dem Motto „Begegnungstage – Bistum Speyer backstage“.
Das abwechslungsreiche ganztägige Programm startete jeweils mit einer Domführung mit unterschiedlichen Schwerpunkten, beispielsweise zu den Kaisergräbern oder der Baugeschichte der Kathedrale. Nach der Vorstellung des Caritasverbands der Diözese Speyer konnten die Schüler:innen aus bis zu neun Workshops je zwei auswählen. Zur Auswahl standen u.a. die Notfall- und Klinikseelsorge, aber auch Themen wie „Katholisch und queer – geht das zusammen?“, „Inklusion“, „Berufe und Freiwilligendienste“ sowie das „Escape the Archive“. Zum Abschluss des Tages fand ein gemeinsames Gespräch mit der Bistumsleitung statt. Dabei stellten sich Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Generalvikar Markus Magin und Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich den Fragen der Schülerinnen und Schüler in einer offenen Diskussionsrunde.
Das Bistumsarchiv Speyer nutzte die Veranstaltung der Begegnungstage, um mit seinem archivpädagogischen Konzept eines Escape-Room-Spiels einen ersten Einblick in die Archivwelt zu geben und die Schüler:innen zu animieren, archivische Einrichtungen für schulische Aufgaben und Projekte zu nutzen oder das Interesse an einem Praktikum zu wecken. Mit der Etablierung des Escape Spiels „Escape the Archive“ hat das Bistumsarchiv seit 2019 ein ungewöhnliches und ansprechendes Konzept gefunden, um für die Archivwelt zu werben und junge Menschen zu begeistern. Entwickelt und betreut wurde das Spiel eigenverantwortlich von Tanja Ueltzhöffer.
Vor Spielbeginn konnten die Schüler:innen durch eine schwungvolle Archivführung von Jutta Hornung in einem der beiden Magazinräume bereits wertvolle Informationen mitnehmen, die auch beim Lösen der folgenden Rätsel hilfreich waren. Neben den alltäglichen Akten wurden auch die schönsten und ältesten Archivstücke, wie beispielsweise das Himmeroder Rotel, die Seligsprechungsurkunde von Pfarrer Paul Josef Nardini und der Eisenberger Brotstempel gezeigt.
Die Aufgaben und Rätsel, die anschließend beim Spiel „Escape the Archive“ zu lösen waren, bestanden teilweise aus praktischen Aufgaben, bei denen vor allem die Archivarbeit im Vordergrund stand, teilweise aus Denkspielen, bei denen die Lösung durch Nachdenken sowie mit Papier und Stift zu finden war. Die Rätsel standen hauptsächlich in Zusammenhang mit dem Bistumsarchiv und der Geschichte des Bistums Speyer. So beschäftigten sich die Schüler:innen – teilweise auch mit freudiger Unterstützung durch ihre Lehrer:innen – einmal mit der Geschichte der heiligen Edith Stein, die im Bistum Speyer Lehrerin war, und den Lebensstationen des seligen Paul Josef Nardini, einem Sozialapostel und Ordensgründer. Ein anderes Rätsel drehte sich dagegen um die Einhaltung der Lesesaalordnung.
Um ein echtes „Archivgefühl“ zu erzeugen, waren alle Rätselkarten, die benötigten Materialien und Archivalien (Kopien) in verschiedenen Archivbehältnissen verwahrt. Alle Archivbehälter waren zudem mit einer authentischen Archivsignatur beschriftet, welche sich auch in den Magazinräumen des Bistumsarchivs finden lassen. Die Archivkartons, Urkundenmappen und Planrollen waren zwar nicht verschlossen, aber es galt, durch die richtige Lösung der Rätsel die Zahlenkombinationen der Archivsignaturen auf den Kartons zu entdecken.
Die einzelnen Schulgruppen verließen den Workshop des Bistumsarchivs stets in angeregter Diskussion über die gestellten Rätsel und den Erfolg oder Misserfolg ihres „Escape-Versuchs“. Die derzeit im Archiv eingesetzte kaufmännische Auszubildende, Fabienne Witte, unterstützte die Veranstaltung tatkräftig. Das Bistumsarchiv plant sich auch 2025 wieder an den Begegnungstagen zu beteiligen.
Text/Foto: Bistumsarchiv Speyer