Bundeskonferenz

 

Jahrestagung der Bundeskonferenz

 

 

Vom 8.-10. November 2023 fand in Rottenburg (Diözese Rottenburg-Stuttgart) die Jahrestagung der Bundeskonferenz der kirchlichen Archive in Deutschland statt: zur Diskussion aktueller Entwicklungen und Herausforderungen der Archive in den deutschen Bistümern, Ordensgemeinschaften und überdiözesanen Einrichtungen.

Aus den Jahr für Jahr anstehenden Austauschrunden über die Arbeit der Provinzkonferenzen, der Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive, der Arbeitsgemeinschaft der überdiözesanen Einrichtungen und Verbände, der Registraturleitungskonferenz als „Dachorganisation“ der diözesanen Schriftgutverwaltungen sowie der Fachgruppe 3 im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare standen in diesem Jahr die Berichte aus verschiedenen Arbeitskreisen der Bundeskonferenz im besonderer Weise im Blickpunkt. Dabei referierte Kristin Röhrle (Diözesanarchiv Rottenburg-Stuttgart) über den aktuellen Sachstand im Themenfeld „Digitale Langzeitarchivierung“ und stellte Thomas Oschmann (Diözesanarchiv Rottenburg-Stuttgart) „Dokumentationsprofile für Pfarrarchive“ vor: ein Raster, das die Sicherung und Erschließung der reichen (und umfangreichen) pfarrlichen Überlieferungen systematisieren und erleichtern soll. Welch großen Stellenwert gerade dieses Aufgabenfeld in der alltäglichen Arbeit aller Diözesanarchive einnimmt, wurde an anderer Stelle der Tagung noch einmal deutlich, in der die pfarrarchivischen Wege der (Erz-)Bistümer Köln, München und Freising, Münster, Mainz und Würzburg konkret beleuchtet wurden.

Mit der Novellierung des kirchlichen Archivgesetzes hatte sich die Bundeskonferenz bereits auf einer Sondersitzung im September befasst, so dass dieses wichtige Thema auf der Jahrestagung vergleichsweise knapp gehalten werden konnte: Die Bundeskonferenz votiert für eine leichte Modifikation der Schutzfristen innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland – bei gleichzeitiger Entwicklung eines rechtskonformen Klassifizierungssystems – und die Beibehaltung des Löschungssurrogats in seiner seit zehn Jahren erfolgreich gelebten Form; die Möglichkeit der eine Löschung ersetzenden Archivierung ist für die historische Forschung und nicht zuletzt die Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche von hohem Wert.

Als externer Gast stellte Dr. Martin Faßnacht, Leiter der Fachinformationsdienste (FID) an der Universitätsbiliothek Tübingen, den „Fachinformationsdienst Theologie“ und den damit verbundenen Index Theologicus vor, dessen neuste Veränderungen nun auch die Repräsentation von Archivmaterial erlauben; ein erfreuliches Mittel für eine bessere Sichtbarkeit der Kirchenarchive in der Wissenschaftslandschaft.

Am Abend des 9. November feierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahrestagung mit Domkapitular Dr. Klaus Krämer, Kanzler der Diözese Rottenburg-Stuttgart, in der historisch bedeutenden Sülchenkirche Gottesdienst, dem ein Abendessen auf Einladung der Diözese Rottenburg-Stuttgart im „Martinshof“ folgte.

Die nächste Jahrestagung der Bundeskonferenz der kirchlichen Archive findet vom 25.-27. November 2024 in Hildesheim statt.

 

 

Text: Dr. Thomas Scharf-Wrede / Foto: Gregor Moser (Stabsstelle Mediale Kommunikation, SMK)