Bundeskonferenz

 

Bericht zur Jahrestagung der Bundeskonferenz der kirchlichen Archive in Hildesheim vom 25. bis 27. November 2024

 

 

Vom 25. bis 27. November 2024 fand in Hildesheim die turnusmäßige Jahrestagung der Bundeskonferenz der kirchlichen Archive in Deutschland der Leiterinnen und Leiter der Diözesanarchive sowie Vertretungen der Registraturleitungskonferenz sowie der Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive und der Arbeitsgemeinschaft der Archive überdiözesaner Einrichtungen statt.

Themen der Jahrestagung waren – neben den Berichten aus den verschiedenen Arbeitskreisen der Bundeskonferenz – u.a. die für alle Archive dringliche Frage der Archivierung digitaler Daten, die Verständigung über Qualifizierungsangebote und die Organisation eines „Zukunftsforums Schriftgutverwaltung“. Breiten Raum in der Diskussion der Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer nahmen die Novellierung des Kirchlichen Archivgesetzes und die Frage der diözesanseitigen Archivierung von Unterlagen anderer kirchlicher Rechtsträger ein.

Der im Rahmen der Jahrestagung der Bundeskonferenz obligatorische Gottesdienst fand in einem für das Bistum Hildesheim historisch bedeutsamen Raum statt, nämlich in der (katholischen) Krypta der (evangelisch-lutherischen) Michaelis-Kirche. In seiner Predigt erinnerte Weihbischof em. Domdechant Heinz-Günter Bongartz vor dem Hintergrund der endzeitlichen Lesungstexte an die maßgebliche Aufgabe der Archive, aufzubewahren, was nicht vergessen werden darf; Gedanken, die beim anschließenden Abendessen auf Einladung des Bistums Hildesheim noch einmal vertieft werden konnten.

Um das Miteinander von Geschichtswissenschaft und Historischen Archiven ging es in einer Studieneinheit mit Prof. Dr. Lutz Raphael (Universität Trier), Vorsitzender des Verbands der Historikerinnen und Historiker Deutschlands, der dabei nicht nur die unbedingte Notwendigkeit von Archiven als „Versicherungsorte“ von Geschehenem betonte, sondern auch auf ihre politisch-gesellschaftliche Bedeutung in zunehmend schwieriger bzw. komplexer werdenden Zeiten hinwies: Archive als „Gegenpole“ konstruierter Narrative.

Eine Besichtigung der Michaelis-Kirche und des Mariendoms, beide Teil des UNESCO-Welterbes, rundete das Programm der Jahrestagung 2024 ab.

 

 

Text: Helena Iwasinski, Christian Brunke / Foto: Bistumsarchiv Hildesheim