Erzbistum Freiburg
Notfallprävention: Treffen der Freiburger Kultureinrichtungen

Auf Einladung der neuen Vorsitzenden des Freiburger Notfallverbunds kam im Stadtarchiv eine Gruppe aus verschiedenen Kultureinrichtungen zusammen und tauschte sich zum Thema Notfallprävention sowie -management aus. Das Kennenlernen und der erste Erfahrungsaustausch bilden den Auftakt für jährliche Gesprächsrunden dieser Art, die ausdrücklich sowohl über die Stadtgrenzen als auch über die Archivsparte hinausgehen sollen.
Das Treffen begann mit einer Vorstellung des Notfallverbunds der Freiburger Archive, seiner Gründung, Mitglieder und Ziele. In diesem Jahr konnte ein umfangreicher Praxisbericht gegeben werden, denn im April hatte erstmalig eine gemeinsame Großübung auf dem Areal des Bundesarchivs, Abteilung Militärarchiv, stattgefunden. Seit Mai teilen sich Johanne Küenzlen aus dem Stadtarchiv und Vera Bollinger aus dem Militärarchiv den Vorsitz.
Besonders erfreulich war die Teilnahme der Kolleginnen und Kollegen aus Emmendinger Archiven sowie dem Nördlichen Kaiserstuhl. Bisher ist eine Öffnung des vergleichsweise jungen Freiburger Notfallverbunds für außerstädtische Archive und Häuser anderer Kultursparten nicht angedacht. Dies soll dem kollegialen Austausch, der Wissensweitergabe wie auch der Teilhabe an bisherigen Erfahrungen nicht im Weg stehen, tragen sie doch wesentlich zur internen Personalschulung und Notfallvorsorge bei. Gerade bei dem Themenkomplex gibt es in der Regel einen starken Nachholbedarf: nach wie vor ist Notfallmanagement nicht im benötigten Maße Bestandteil der archivischen Ausbildung und wurde in der Vergangenheit viel zu selten als Kernaspekt der Bestandserhaltung ernst genommen. Das führt in der Praxis dazu, dass man sich das Wichtigste zum Thema selbst anlesen, über Fortbildungen erlernen, einüben, sich gemeinschaftlich organisieren und das richtige Vorgehen für den Ernstfall entwickeln muss, möchte man nicht völlig unvorbereitet in den (hoffentlich nie eintretenden) Notfall geraten.
Im letzten Jahr gab es eine Zusammenkunft zum Thema digitale Archivierung, bei der einige Schnittpunkte zwischen den Kultureinrichtungen deutlich geworden waren. Im Nachgang wurde eine Mailingliste aufgesetzt, damit es eine Austauschplattform für gemeinsame Anliegen oder Hilfestellungen gibt; wer zum Beispiel Empfehlungen zum Umgang mit Tonbändern benötigt, kann über den Verteiler die lokale Expertise der Kolleginnen und Kollegen einholen. Es zeigt sich im Kleinen wie im Großen: Miteinander in Kontakt zu bleiben lohnt sich.
Text: Sarah Mammola / Foto: Tony Franzky