Bistum Dresden-Meißen

 

Pilotprojekt sichert wertvolle Urkunden des Bautzener Diözesanarchivs

 


 

Bautzen, 14.09.2023: Das Diözesanarchiv des Bistums Dresden-Meißen in Bautzen erhält im Rahmen eines Pilotprojektes rund 18.000 Euro zur Sicherung seines wertvollen historischen Urkundenbestands. Die Fördermittel dazu stammen vom Freistaat Sachsen und aus Sondermitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM). Bewilligt wurde die Maßnahme in Zusammenarbeit mit der Koordinierungs- und Beratungsstelle Bestandserhaltung sächsische Archive (KBB) und der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts an der Staatsbibliothek Berlin (KEK).

Dr. Birgit Mitzscherlich, Leiterin des Diözesanarchivs, verspricht sich viel von der nun anstehenden fachgetreuen Sicherung eines Teils des wertvollen Bestandes: „Mit dieser Unterstützung und dem Eigenanteil des Bistums kann begonnen werden, etwa 240 unserer rund 1.000 bedeutenden Urkunden zu reinigen, planzulegen, gegebenenfalls restauratorische Maßnahmen vorzunehmen und neu zu verpacken.“ Bisher werden die Originaldokumente – teils noch mehrfach gefaltet – in Büttenumschlägen des 19. Jahrhunderts aufbewahrt. Die künftige Lagerung soll unter anderem sichern, dass die oft besonders belasteten Faltkanten geschont werden.

Archivleiterin Dr. Mitzscherlich erläutert zu den weiteren Planungen: „Perspektivisch möchte das Diözesanarchiv diese Urkunden digitalisieren und online bereitstellen lassen, um deren Nutzung zu erleichtern. Da eine wissenschaftliche Edition der Urkunden bisher fehlt, ist dies umso wichtiger. Zuvor müssen sie aber in ihrem Bestand gesichert werden, wozu das Projekt ein wichtiger Startpunkt ist.“

Die geschichtsträchtigen Urkunden des Diözesanarchivs, die zum Sonderbestand des Domstifts St. Petri gehören, sind von hoher kirchengeschichtlicher, landeshistorischer und überregionaler Bedeutung. Im Bestand des Hauses befinden sich selbst Papst- und Kaiserurkunden. Das älteste Dokument – auf welches das Domkapitel St. Petri seine Entstehung zurückführt – datiert von 1221. Auch viele Ortschaften der Oberlausitz können mit diesen Urkunden ihre Ersterwähnung belegen.

Text und Foto: Diözensanarchiv Dresden-Meißen